Erfahrungsbericht von Korinna



Ich habe Ihre Berichte und Kontakte mit und über PW gelesen und kann Ihnen nur Recht geben.

Ich selbst war einige Male in diesen „Gottesdiensten“.

Ich bin wie so oft über meinen damaligen Freund und seine Familie, die starke Anhänger dieser Vereinigung sind, dort hingekommen. Auch zu diesen so genannten Hauskreisen, wurde ich einmal mitgenommen. Ich kann Ihnen nur sagen aus eigener Erfahrung, diese Leute sind gefährlich!!!!

Sie machen einem Angst, sehen in allem weltlichen den Teufel und ich bekomme nur beim Schreiben an diese Erinnerungen, zitternde Hände.

Ich war damals etwa 16 oder 17 Jahre alt. Hatte während dieser Zeit Angstzustände. Habe überall den Teufel gesehen. Mich kaum auf die Strasse getraut, konnte nachts nicht mehr schlafen, da ich jedes Mal Herzrasen bekam vor Angst vor dem Teufel.

Diese Angst wird einem eingetrichtert. Auf mein Bitten hin bei der Gemeinde, was ich tun soll damit das aufhört, wurde mir damals gesagt, das sei der Teufel, der mich vom rechten Weg abbringen will.

Ich muss beten und Ihn verjagen, doch damit wurde meine Angst nur noch größer. Den jedes Mal bei einer Angstattacke dachte ich, dass mir beim beten der Teufel im Nacken sitzt. Das ist Gehirnwäsche!!!

Sie kamen dann in einem Gottesdienst an und ließen mich mit Zungensprache den Heiligen Geist empfangen der mir helfen sollte. Erfolglos, aber man hat in diesem Moment das Gefühl die tun was für mich, aber im Nachhinein war mir klar, dass das eben ihre Masche ist.

Dieses ganze Teufelsgerede ging sogar soweit, das ich in einem dieser Gottesdienst gesehen habe wie einer Satanistin der Teufel durch die Kraft der Gemeinschaft im Gebet der Teufel ausgetrieben wurde.

Diese Frau saß mitten in der Menge, schwarz gekleidet, wippte unruhig hin und her und als alle anfingen zu beten und zu bitten der Dämon solle aus ihr ausfahren, begann sie zu schreien, wie in einem Horrorfilm und ich bekam es mit der Angst zu tun. Ich weiß bis heute nicht ob das echt war oder nur eine Showeinlage um die Leute zu überzeugen.

In diesen „Gottesdiensten“, war immer eine komische Stimmung, alle standen da wie in Trance, streckten die Hände zum Himmel und redeten wirres Zeug in allen Sprachen. (Zungensprache) bei der aber keiner wusste welche Sprache das ist und was es heißen sollte. Im ersten Moment schon eindrücklich, für einen jungen Menschen wie mich, aber mit Gott hat das nicht das Geringste zu tun.

Mal abgesehen davon, das einem alles Weltliche verboten wird, angefangen von der Musik, bis hin zu Liebesbeziehungen, Freunden und selbst die nicht gläubigen Eltern, soll man meiden, den sie seien vom Teufel gesandt um uns zu täuschen.

Ich hatte Glück, dass sich meine Mutter zu dieser Zeit sehr um mich gekümmert hat und mich da wieder raus bekam, sie hat mir schlichtweg den Umgang verboten, wofür ich ihr heute noch sehr dankbar bin.

Aber es hat Jahre gedauert, bis ich meinen Glauben an Gott und das Vertrauen in einen Glauben wieder gefunden habe.

Ich kann nur jedem raten und vor allem Kindern und Jugendlichen und deren Eltern sich davor zu schützen.

Das ist nicht im Sinne Gottes, wie ich das einmal von meinen Eltern und gelernt habe.

Diese Gemeinschaft ist nicht göttlich sondern teuflisch!!!! Und diese Behauptung würde ich PW sogar persönlich ins Gesicht sagen. Gott und Glaube sind Liebe und Führsorge und nicht Angst und Isolation, das soll er sich mal merken!!!

Natürlich dürfen Sie meine Erfahrung die ich mit der Stuttgarter Gemeinde gemacht habe weiter verwenden. Wenn es dadurch möglich ist vor allem die Jugend zu schützen, die sich solchen Organisationen meist aus Neugier oder Verzweiflung in der Pubertät anschließen. Ich kann es nur wiederholen, diese Organisation ist sehr gefährlich!!!

Ich bin überrascht, dass Sie das erste Mal von dem „Missbrauch“ an Jugendlichen hören, den gerade die stehen dort im Mittelpunkt und werden, weil Sie ja noch formbar sind, am meisten beeinflusst.

Die meisten Jugendlichen werden nicht nur von der Eltern angeschleppt, sondern werden gezielt gesucht, besonders diejenigen, die im Elternhaus oder in der Schule Probleme haben, labil oder schwach sind werden angesprochen, man verspricht Ihnen Seelenheil, Glück ein erfülltes Leben, so wie es sich doch jeder Teenager wünscht.

Man begeistert sie um sie für sich zu gewinnen und zieht die Schlinge mit Angst und Furcht immer enger. Erlebtes in der Kindheit, wie zum Beispiel Scheidung der Eltern oder Krankheiten werden als Gottes Bestimmung hingestellt, welches man durchleben musste um zum Weg zu finden und um andere damit zu warnen vor dem Teufel, dessen Werke das sind und nur durch die Stuttgarter Gemeinde und Gott wird man gereinigt und findet den Seelenfrieden. So wird das dann genannt was die da tun.

Die Manipulation bei einem 16 jährigen Teenager ist natürlich weitaus einfacher als bei einem Erwachsenen, der solche Gefahren eher erkennt. Deswegen kann ich nur allen Eltern raten, gut auf ihre Kinder zu achten vor allem wenn sie Probleme in der Familie oder Freundeskreis haben.

Sie haben mich gefragt wie ich wieder zu meinem Glauben und Vertrauen gefunden habe. Nun das möchte ich Ihnen gerne erzählen. Dazu muss ich aber etwas weiter ausholen, meine Eltern waren noch nie zusammen, ich bin sozusagen ein Kind aus einer Affäre die mein Vater mit meiner Mutter hatte obwohl er verheiratet war. Ich bin nicht wie die meisten Kinder bei meiner Mutter groß geworden, sonder habe bei meinem Vater und meiner Stiefmutter gelebt. Diese sind sehr engagiert in der Neuapostolischen Kirche, wie auch die ganze Familie dieser Seite der Familie. Meine leibliche Mutter ist evangelisch, auch gläubig, aber auf ihre Art und Weise.

Ich habe Gott und Jesu durch meine Familie als etwas sehr schönes kennen und lieben gelernt, als etwas das einem Halt gibt, auf den man sich in der Not stützen kann, der immer für einen da ist. Meine Eltern haben mich nie zu etwas gezwungen, wie das in vielen Berichten über die Neuapostolische Kirche oft behauptet wird, sie standen auch nie von Seiten der Gemeinde unter Druck, kurz gesagt ich habe den Neuapostolischen Glauben als etwas sehr schönes kennen gelernt von klein auf und habe so Gott und Jesu kennen gelernt. Als ich dann 15 Jahre alt war, habe ich wie das eben so üblich ist in dem Alter, Schwierigkeiten mit meiner Stiefmutter, habe rebelliert und fühlte mich unverstanden. Zudem kam, dass ich meine Mutter kennen lernen wollte, so bin ich zu Ihr gezogen. Was sich als Reinfall heraus stellte, wir waren beide überfordert mit der neuen Situation. Aus dieser Verzweiflung heraus, und durch die Familie meines Freundes kam ich an die Stuttgarter Gemeindeund dachte, dass damit mein Leben wieder Lebenswert wurde, denn ich wusste ja aus Kindheitstagen, das Gott immer für dich da ist wenn es dir schlecht geht. Auch dies war ein großer Trugschluss, nicht im Bezug auf Gott sondern auf die Stuttgarter Gemeinde.

Meine Mutter hat darauf sehr heftig reagiert und mir wie schon gesagt da wieder raus geholfen. Ich habe mit der Zeit dann wieder gelernt im Dunkeln alleine zu schlafen, was ich während der Zeit in der Stuttgarter Gemeinde nicht konnte aufgrund der Verfolgungswahnvorstellungen und den Angstzuständen die ich hatte. Und dann kam eines der großen Schlüsselerlebnisse die mir halfen wieder an Gott zu glauben. Meine geliebte Oma ist verstorben, was mir bis heute sehr wehgetan hat da ich nicht da war als sie starb. Daraufhin bin ich wieder zu meinem Vater zurück und habe mich wieder mit meiner Stiefmutter versöhnt. Durch ihre Liebe zu Gott und den Halt meiner Familie die alle auf Gott vertrauen habe ich langsam wieder gesehen wie schön es sein kann an Gott zu glauben.

Man sieht also, es braucht keinen PW, keinen Papst oder sonstiges, sondern nur das reine Vertrauen in Gott und Jesus. Dafür muss ich keine Ängste ausstehen, keine Rituale über mich ergehen lassen und Menschen die mir lieb sind meiden. Und das hat mir sehr gut getan.