Von 1993-1998 bin ich unter Mitwirkung vieler einzelner Aspekte und Begebenheiten in der pfingstlichen Christengemeinde Elim in Herne (im folgenden kurz "Elim") vor allem durch den dortigen Leiter
JW (im folgenden "JW") geistlich und seelisch manipuliert worden und habe dadurch Schaden genommen, der lange Jahre viele Schmerzen verursachte.
Ich kam also nach Elim, wurde dort Mitglied und entwickelte Vertrauen und Offenheit für die Gemeinde und den "Pastor", in der Erwartung an einem solchen Ort bei solchen Menschen Gutes zu empfangen. Manches war auch wirklich gut und kam von Gott und von einzelnen Christen dort, welche in Gottes Sinne mit mir redeten und an mir handelten, der ich zwar schon länger bekehrt gewesen war, jedoch bis dato noch keinen Anschluß an eine Ortgemeinde gehabt hatte.
JW wurde mein Vorbild. Ich schenkte ihm Vertrauen.
Heute bin ich überzeugt, dass JW als "Pastor" mit einer Autorität an mir handelte, die nicht die von Gott verliehene Dienerautorität war, sondern eine Autoritätsform, die zerstörerisch und verletztend war. Diese "JW-Autorität" habe ich aber nicht als eine solche erkannt und erkennen können, sondern nur Gutes erwartend hielt ich sein Handeln für das, was Jesus bei seinen Dienern als richtig akzeptieren würde.
Doch war es das nicht: Bestandteil von JW's Leitungsausübung war Kontrollieren, Beherrschen, Bedrohen, unterschwellige Botschaften, Herausstellen des eigenen Vorzugs als Pastor, als Gemeinde und Gemeindebund, die gezielte Verleumdung anderer Diener in geistlichen Berufungen, das Bestehen auf die absolute Richtigkeit seiner eigenen Bibelauslegung, das Festhalten an Macht und Heuchelei.
Diese Dinge hat Jesus nicht getan und nicht gewollt, dass seine Nachfolger so handeln.
Ich spreche nicht von Fehlern und Schwächen, die natürlich auch ein Pastor haben kann und hat, sondern von geistlichem Machtmißbrauch.
Im folgenden schildere ich konkret einige meiner Erfahrungen von damals:
Die zwei Gemeinde-Ältesten von Elim waren zerstritten und unternahmen nichts dagegen. Weder vertrugen sie sich, noch traten sie aus der Ältestenschaft aus, um der restlichen Gemeinde nicht zu schaden. 4 Jahre dauerte dieser Zustand an. Die ganze Zeit war ihr Zerstrittensein der Gemeinde bekannt und ihre gegenseitigen Anfeindungen spielten sich wiederholt vor den Augen der Gemeinde ab. JW unternahm nichts dagegen. Viele aus der Gemeinde litten darunter, dass so etwas fortdauernd ablaufen konnte. JW wußte, dass wir darunter zu leiden hatten, aber er wendete den Schaden nicht von uns ab. Ein eingeladener Prediger hat die Sache sogar vor der versammelten Gemeinde angesprochen. Doch es änderte sich nichts. Ich litt unter der Passivität von JW, die ich nicht begreifen konnte. Ich war in einer Gemeinde, in der ständig Streit in der Luft hing, doch "von vorne" wurde getan, als sei das in Ordnung. Sicher streiten sich Christen auch, doch hier benahmen sich Älteste wie 5-jährige und waren nicht bereit, ihre Position und Macht vorrübergehend ruhen zu lassen, und der "Pastor" wie ein Feigling.
JW unterscheidet bei Gemeindemitgliedern zwischen Zentrum und Peripherie, wobei er selbst zusammen mit denen, die sich um ihn scharen, das Zentrum bildet. Die Peripherie aber sind die, die mit Problemen kämpfen und verstanden werden wollen. Der Peripherie sagt er, sie solle sich an das Zentrum halten. Mit dieser Belehrung wurde ein Peripherie-Mitglied zurechtgewiesen, kam dann aber zuhause schnell zur Ruhe, weil es wußte, dass es sich immer an das wahre Zentrum -Jesus- gehalten hatte.
Ansehen der Person
Ich ging einmal zu JW in die Seelsorge, weil ich glaubte aus den Worten eines eingeladenen Evangelisten mit angeblicher prophetischer Begabung für mich herausgehört zu haben, dass Gott mir den Wunsch erfüllen würde, mit einer zu dem Zeitpunkt noch ungläubigen Frau zusammenzukommen. Im Seelsorgegespräch bei JW äußerte ich meine Zweifel darüber. JW stellte sich im Hinblick auf den "geschätzten" Evangelisten zu dessen Worten und bestätigte sie mir als glaubwürdig.
Dieser "Segen" ging nach hinten los. Ich ließ mich nun mit gutem Gewissen auf die Frau ein, wartete auf sie und hatte viel durchzumachen und fiel dabei selbst in Sünde - bis ich nach Monaten selber einen Schlußstrich unter die Sache zog.
Heuchelei
Ich führte damals eine Person zu Jesus, die dann auch in unsere Gottesdienste kam. Ihr erzählte ich von unseren zerstrittenen Ältesten (das war schon im Jahre 4 des Streites). Ich tat es aus Fairneß gegenüber unserem neuen Mitglied, um nicht eine intakte Gemeinde vorzutäuschen. Als ich JW mitteilte, dass die neubekehrte Person es nun auch weiß, wies JW mich zurecht, dass das ja wohl nicht ratsam war.
Kontrolle
- Als ich nach sechsmonatiger Teilnahme an der Freitagsbibelstunde das erste mal nicht gekommen war, konfrontierte mich JW am nachfolgenden Wochenende damit, dass ich nun gefehlt hatte.
- Ein Zeuge erzählte mir, dass JW erwartet, dass ihm und der restlichen Leitung auch Dinge bekannt gemacht werden, die Personen sich einander im Vertrauen (mit ausgesprochener Bitte um Diskretion), gesagt haben. Dieses nannte er "Zutragen".
- Nach meinem Austritt sah ich JW auf einer Hochzeit wieder. Er wollte wissen, aus welcher Gemeinde meine Verlobte komme. Ich beantwortete die Frage nicht. Da beobachtete ich, wie über sein Gesicht ein gequälter, wütender Ausdruck ging.
- Einmal wurde ich von JW und weiteren leiternahen Figuren ausgequetscht, wieviel Geld ich monatlich für Essen ausgäbe. Dann gaben sie Bewertungen darüber ab.
- Ein evangelistischer Mann aus der Gemeinde, der sehr eifersüchtig wachte über jene, die durch ihn in die Gemeinde gekommen waren, wollte mich benutzen, um über einen dieser Leute etwas Persönliches zu erfahren. Ich lehnte diese sehr direkte Kontrollfrage ab. Danach sprach dieser Herr Evangelist sechs Wochen nicht mit mir.
Unfehlbarkeit in der Lehre
- Einmal kam JW mit einer Lehre in die Bibelstunde, die uns erschütterte, in der Weise wie er sie darstellte: Prädestination. Als eine Glaubensschwester das in Frage stellte, wies er sie barsch und schneidend zurecht und bestand auf der Richtigkeit seiner Auslegung.
- Bei JW fehlte völlig die Botschaft, dass Gott uns liebt.
- JW´s Hauptbotschaft war so eine Art Heiligung. [Zu] oft endete eine Predigt, dass wir geneigten Hauptes Buße taten über uns. Es war die Lehre des immer schlechten Menschen. Auch wenn man Jesus persönlich erfahren hatte und Heilsgewißheit hatte, durfte man sich doch nicht zuviel freuen. Ich vermute, dass für JW auch gerade dieses Konservieren der Mitglieder in Schuldgefühlen sehr nützlich war, um sie beherrschen zu können.
- Zu JW's Geburtstag gratulierte ihm ein Ältester mit den Worten: "Dir kann man nichts erwidern." Er hatte wirklich in allem das letzte Wort. Soweit ich beobachten konnte, gab es bei Mitgliedern nur wenig Eigeniniative bezüglich biblischer Lehre. Man überließ es gerne JW, der sich darin gefiel "Bescheid zu wissen". Einmal prahlte er stolz in einer kleinen Gruppe, dass er die Bibel schon 1000 mal gelesen habe.
Selbsterhöhung
Sehr auffällig war, dass JW sich niemals einbezog, wenn er über Schwächen, Fehler, Sünden von Menschen redete bzw. predigte. Er verhielt sich, und das tut er bis heute, als stünde er ein Stück über allen anderen.
Persönlicher Umgang
- JW hatte meiner Meinung nach kein echtes Herz für die Schafe im Sinne einer Liebe für Menschen, die er als Hirte doch haben sollte. Er hat wohl mehr verwaltet und zog sich auf sein Argument zurück, dass er mehr ein Lehrer sei.
- JW ging Menschen, die in der Gefahr standen, sich von Gott zu entfernen, nicht nach.
- Man mußte immer zu ihm kommen. Er unternahm nie den ersten Schritt. Wir waren ja keine Riesengemeinde.
- Eine seiner Töchter war mal in einer Glaubenskrise. Sie kam nicht mehr so oft und schien in durchaus glaubwürdiger Weise in einer längerwährenden Auseinandersetzung mit Grundfragen zu stehen, die für sie sehr wichtig waren. Sie war damals etwa 19. Im Verlauf dieser Monate wurde ihr MS diagnostiziert. JW gab mir klar zu verstehen, dass er denke, dass Gott diese Krankheit seiner Tochter gesandt hatte wegen der Glaubenskrise.
Gefühlskälte
- Die Bedeutung von Gefühlen war völlig unterbewertet. Gefühlsäußerung wurde als unangenehm, ja peinlich und verpönt angesehen. Beispiel: Einmal habe ich im Gottesdienst laut gebetet, dass Gott meine Verletzungen heilen solle. Nachher sah ich als Reaktion eines älteren Gemeindemitgliedes Kopfschütteln mit dem verständnislosen Kommentar: "Was hat er denn nur?" Diese Reaktion war beispielhaft für das (unausgesprochene) menschenfeindliche Gefühlsverständnis. Man konnte auch nicht damit umgehen, wenn jemand weinte. Es war, als wenn Gefühlsäußerungen Lähmung verursachten.
- Über ein Jahr lang versah ich einen evangelistischen Dienst in der Öffentlichkeit. Doch am Ende der Zeit war ich über die Mißerfolge und Beschimpfungen so frustriert, dass ich beschloß, es so nicht mehr fortzuführen. Bei der nächsten Gelegenheit sagte ich JW, dass ich es nicht mehr mache. Er nickte nur. Er hat nie gefragt, warum ich aufgab.
Christliche Flüche und Verachtung für die eigenen Leute
- Nach meinem Austritt traf ich einmal Ruth, eine ältere Schwester aus Elim. Sie sagte zu mir (sinngemäß) und völlig unvermittelt: "Du wirst ja wohl nichts Negatives über Elim sagen können. So etwas würde Gott strafend beantworten." Sie hat mich verflucht!
- Einmal wurde ich als Zeuge und Beobachter zu einem Gespräch zwischen JW und einem anderen Mitglied hinzugerufen. Es ging darum, ob JWs Frau Waltraud eine abfällige Pauschalbemerkung über einen Großteil der Gemeindemitglieder gemacht hätte. Nachher bestätigte sich das auch. In diesem Gespräch hat sich JW gewunden und gebogen und taktiert in einer Weise, die sehr befremdlich war, bis ihm schließlich bewiesen wurde, dass es sich so abgespielt hatte. Sein Gegenüber offenbarte nämlich erst gegen Ende des Gesprächs, dass die besagten Schmähworte von Waltraud Wolf stammten. Erst dann gab JW nach. Seine Frau hat sich übrigens nie an die Gemeinde gewandt, um Vergebung zu erbitten, jedenfalls nicht zu meiner Zeit.
Antijüdisches
Wenn JW gefragt wurde, ob man für das jüdische Volk beten könne, war seine Antwort: "Die sollen sich erstmal bekehren."
Diese antijüdische Pöbelei wird inzwischen durch schriftliche Aussagen zweier Zeugen untermauert. Die Originale der von den Zeugen eigenständig verfassten und unterschriebenen Aussagen liegen cleansed vor. Dagegen hatte Karin J. aus Elim, die viel später erst nach Elim gekommen war, noch im vergangen Jahr behauptet: "Das mit dem Antisemitismus in dem Bericht kann nicht stimmen."
JW hatte mir noch ganz verlogen geschrieben, er sei "ein ausgesprochener Freund des jüdischen Volkes "
Lieblosigkeit
- Als einmal eine ältere Schwester in einer Bibelstunde das von JW zuletzt Gesagte akustisch nicht verstanden hatte und um Wiederholung bat, entgegnete JW - zu den anderen gewandt, jedoch hörbar: "Vielleicht sollte sie es auch nicht mitbekommen." Die Schwester zuckte zusammen und senkte ihre Augen...
- Eine Tochter von JW hat sich mal Luft gemacht: "Bei uns zuhause wird alles unter den Tisch gekehrt."
Herrschaft durch Angst
JW bedrohte die kleinen Kinder eines ehemaligen Gemeindemitglieds mit dem Szenario einer düsteren schicksalsvollen Zukunft, weil die Mutter diese in einer anderen Gemeinde hat taufen lassen. Die Mutter war verständlicherweise schockiert, dann aber nüchtern genug, diese Aussage von sich und den Kindern zu weisen. Interessant ist, dass ihre Kinder aber gerade durch das Zurückziehen aus Elim vor den sexuellen Übergriffen eines Elim-Mitglieds gegen eine offenbar bis heute unbekannte Anzahl von Kindern aus der Gemeinde bewahrt wurden.
Profilneurosen
Ein merkwürdiges Phänomen ist auch die Gier nach Ämtern. Die Frage, ob ein Sohn eines Ältesten selber einer werden könnte hatte bereits für den mehrjährigen Ältestenstreit gesorgt.
In jüngerer Zukunft wurde jemand Ältester, den ich mal als sehr Gott-loyalen Mann kennengelernt hatte. Es war ihm nie ein Problem gewesen, JW zu kritisieren, eigentlich war er der wohl größte Kritiker von JW in der Gemeinde überhaupt und damit ein gesunder Gegenpol. Nun war er lange auf diese Position aus - seit er sie bekommen hat, ist er JW einseitig hörig geworden; an mir wurde er zum Verräter. Früher war immer schon etwas durchgekommen davon, dass er Ehre bei Menschen suchte, indem er über die Ehre und Erhabenheit von Ältesten in höchstem Masse schwärmte.
Ein anders Mitglied hockte einige Jahre in den Startlöchern für das Ältestenamt, um JW dann besser Paroli bieten zu können.
Sexuelle Übergriffe in der Gemeinde
Neben den o.g. Übergriffen gegen Kinder sei auch eine Frau, die Seelsorge suchte, Opfer eines sexuellen Missbrauchsversuchs durch ein Gemeindemitglied von Elim geworden.
Hinweis: die Berichte über die sexuellen Vorfälle gehen auf die Schilderungen von Noch-Mitgliedern von Elim zurück. Solche Vorfälle sexuellen Missbrauchs kann es überall geben. Ob ein Klima von Autoritätsmissbrauch auch sexuellen Missbrauch begünstigt - weiß ich nicht, es gibt aber Hinweise darauf.
Geistesgabe ?
Mehrmals im Jahr ergriff JW von der Kanzel aus das Wort und sprach in der Ich -Form (als wenn Gott selbst durch JWs Mund reden würde) in die Versammlung hinein.
Versuch einer Deutung
Für mich gingen die folgenden unterschwelligen Botschaften von JW's Verhalten aus:
"Gott wird dich strafen, wenn du mir nicht gehorsam bist."
"Ein Unglück wird über dich kommen, wenn du mit mir uneins bist."
"Du bist sehr von meiner Gunst abhängig. Dein Schicksal hängt sehr von mir ab."
Der ganze Gemeindeleitungsstil bedeutete für mich unbewußt ein Angstregime, welches großen negativen Einfluß (Machteinfluß) auf mich ausüben konnte.
Elim war ein System, welches von unreifen, äußerlich religiösen Menschen - allen voran JW - gesteuert wurde. Es gab eine Gemeindenormalität im Sinne von "Dinge laufen ruhig". So hat niemand versucht, tiefer zu blicken, obwohl viel Befremdliches passierte, was immer zugedeckt wurde. JW konnte Anerkennung für sich abschöpfen, weil er mit seiner Kontrollsucht die Dinge im Griff hatte. Ich vermute, dass er sehr narzisstisch geprägt ist. Er sieht sich selbst als sehr Jesus-ähnlich an; alle anderen sieht er weltenweit unter sich. Er beeindruckt nicht durch Liebe und schon gar nicht durch Wärme, sondern durch einen pseudochristlichen Edelmut, in dem er sich selbstverliebt hinterher schaut. Sein Realitätsverlust muss mittlerweile enorm sein und seine Selbstwahrnehmung über die Maßen selektiv.
Die Atmosphäre in Elim war letztendlich eher kalt als warm. Es war ein kaltes und hartes System, gespickt mit von JW kontrolliert dargereichten Hoffnungsbrocken; ein System, das sich selbst aber eine nicht geringe Vorzüglichkeit bescheinigte.
JW bekleidete sowohl die Position eines Pastors als auch die des Gemeindeleiters. Er hatte allein die Exekutive. Die Gesamtmacht lag in seinen Händen. Er war allein an der Spitze. Damit hatte er die Stellung eines Königs, der über ein Volk herrscht. JW herrschte in Elim wie ein Kleriker. Vom röm.-kath. Geistlichen ist er de facto nicht mehr zu unterscheiden. Seine Vollmachtsanspruchswunschdenken geht gleichsam zurück ins Levitische aus dem AT, als noch Priester die Mittler waren zwischen Gott und dem Menschen, nicht allein Jesus. Dieser Anspruch geht weit über den neutestamentlichen Überseher und Hirten hinaus.
Für mich stellte sich auch Folgendes heraus:
- Gottes Wille für das einzelne Glied der Gemeinde kann nur bedingt geschehen
- Der Einzelne zieht falsche Schlüsse über das Herz Gott Vaters, die Person Jesu und über das Wirken des Heiligen Geistes in der Gemeinde.
- Ganz besonders war das kein gutes Vorbild, was JW rübergebracht hat. Das spezifische bei JW hat ein Christ, der auch unter ihm zu leiden hatte, sehr treffend so ausgedrückt: JW ist wie eine Quelle, aus der Bitteres und Süßes gleichzeitig hervorsprudelt.
Persönliche Folgen
Ich hatte mich JW geöffnet mit der Erwartung, dass er wie ein Hirte an mir handelte. Dazu war er aber in vielen Bereichen unfähig. Ich habe etwas ganz anderes empfangen von ihm als ich erwartet hatte: Statt Brot einen Stein. Statt Göttliches nicht nur Menschliches - was normal wäre - sondern Giftiges, Vertrauenerstickendes, Heuchlerisches, Verleumdung anderer, Parteilichkeit. Man spricht in der Literatur auch über "toxic faith", d.h. vergifteten Glauben.
Später, nach dem Austritt, reagierte ich auch so, dass ich mich selbst anklagte. Wes ich mich anklagte, war gar nicht wirklich zu fassen.
Ich litt unter den Nachwirkungen auch noch Jahre nach dem Austritt. Ich habe JW vergeben - das weiß ich - doch versetzte mich alles, was mich an ihn erinnerte, in innere Nöte und schlimme Beklemmungen, die immer wiederkehrten und mich nicht losließen. Oft hatte ich tageweise richtige emotionale Blockaden. Ich weiß heute, dass mein Geist verwundet wurde.
Auch mein Körper zeigte Reaktionen
Als der Austritt aus Elim schon zwei Jahre hinter mir lag, ging ich einmal in eine christliche Buchhandlung. Ich nahm einen Kalender zur Hand und entdeckte, dass JW dabei mitgewirkt hatte. Ich verließ den Laden mit inneren Beben und rang nach Luft. Ich habe mich selbst darüber gewundert, hatte aber keine Erklärung dafür.
Ich hatte viele mögliche Methoden von Vergebung ausprobiert, doch nichts half mir, selbst vom Schmerz freizuwerden.
Die Wende
Lange Zeit dachte ich, ich hätte nicht genug vergeben und daher ginge es mir so elend. Einmal sagte ich nach einer gehörten Predigt über Vergebung zu Gott: "Herr, soll ich nun wieder etwas Neues ausprobieren? Ich weiß, dass ich vergeben habe. Und Du weißt es auch. Ich brauche Hilfe für meine konkrete Situation, mit Vergebung allein ist das nicht getan. Ich glaube, dass meine Hilfe von Dir kommen wird."
Zu dieser Zeit erkannte ich:
- Es ist geistlicher Mißbrauch, der mir in Elim, besonders durch JW, widerfahren ist.
- Ich stelle mich zu dieser Erkenntnis und lasse die Selbstanklage sein.
- Ich behandle die Angelegenheit nicht mehr nur auf der Basis von "dem Täter vergeben müssen."
Damals begann die systematische Aufarbeitung meiner Erfahrungen.
Ich suchte erstmals Seelsorge und meine Erkenntnisse wurden bestätigt. Das half mir enorm. Die Seelsorger sagten mir: "Das Verhalten von JW ist Autoritätsmißbrauch. Entweder macht er es bewußt - dann ist es böse- oder er ist so gestrickt. Er ist nicht befähigt zum Dienst. In beiden Fällen muß man die Leute vor Schaden bewahren."
Ein Seelsorger veröffentlichte schon damals eine anonymisierte Vorversion dieses Berichts im Internet und stellt ihn auch Betroffenen aus dem Kontext "Sekten" zur Verfügung. Der Seelsorger sagte mir später, der Bericht habe schon manche Wiedererkennungseffekte bei den Teilnehmern ausgelöst.
Ein anderer Seelsorger, selbst Pfingstler, sagte sehr treffend über meine Geschichte: "Dir wurde etwas geklaut. Lange Zeit ist Dir nicht bewußt gewesen, dass Du beraubt worden bist."
Es hat mich getröstet, dass ich inzwischen Leiter kennenlernte, die echte Demut zeigten. Ich war mehrmals Zeuge, wie sich Pastoren und Leiter in der Gegenwart vieler Menschen für ihre Fehler und Sünden verantwortlich zeigten, indem sie die Anwesenden konkret um Vergebung baten. Das war sehr glaubwürdig für mich.
Sicherlich konnte ich in den ersten Jahren nach meinem Austritt manche Segnung Gottes nicht empfangen und weitergeben, weil ich durch den geistlichen Missbrauch blockiert war. Doch Gott wartete mit seiner Gnade auf mich und Gott gab mir die Zeit, die ich brauchte, um heil zu werden. Dass Gott mir Zeit gab, war damals ein sehr wohltuender und entspannender Impuls, weil ich mich so ohne Druck auf den Weg machen konnte.
Dann in 2003, fünf Jahre nach dem Austritt aus der Gemeinde, überwand ich endlich die Angst vor diesen mißbrauchenden Personen. Im Februar 2003 sandte ich ein Exemplar dieses Berichts an JW. Es kam keine Reaktion von JW. Es kam noch nicht mal eine Geste des Bedauerns zurück - auch nicht des Widerspruchs! An einer fehlenden Anschrift kann es nicht gelegen haben, da JW genau wusste, wer aus Elim noch Kontakt zu mir hatte: eine Person aus diesen Mitgliedern hatte JW - seit meinem Austritt - wiederholt über mich befragt. Diese Person hat mich auch mehrmals privat besucht.
Im September 2003 habe ich JW eine Therapie nahegelegt. Dazu habe ich das BFP-Präsidiumsmitglied Roman Siewert als unbeteiligte Person eingeweiht, die mir sofort eine Trostkarte zuschickte und JW dann meine Forderung nach Therapie überbrachte. Anderfalls, so meine durch Roman Siewert an JW übermittelte Bedingung, würde ich Anfang Februar 2004 alles veröffentlichen. Dann wartete ich 5 Monate auf eine Reaktion. JW reagierte nicht.
Im Februar 2004 ging ich dann - wie angekündigt - an die Öffentlichkeit. Ich informiete Geschädigte und startete diese Website. Da erreichte mich eine Email - nur mit "Jürgen" unterzeichnet, in welcher die Schilderungen aus meinem Bericht als "subjektiv" abgetan wurden. Trotz Zeugen
! In der Mail, die er später mündlich als seine eigene qualitfiziete, ging er auf die Therapie nicht ein, er suchte keine Vergebung, spielte das meiste herunter und stellte eigene Forderungen auf, wie nun damit umzugehen sei. Die Sache mit dem Antisemitismus stritt er nicht explizit ab, sondern stellte die Angelegenheit seinen fehlenden Erinnerungen anheim. (Inzwischen bezeugen zwei Personen schriftlich, dass JW diese antijüdischen Aussagen gemacht hat.) Ich schrieb auf diese merkwürdige und unvollständig unterzeichnete Email zurück, dass ich fortfahren würde vor ihn zu warnen, solange er nicht umkehrt.
Den Noch-Mitgliedern Elims ist dieser Bericht und diese Website bekannt und ich bin dankbar, dass die meisten von ihnen mich angehört haben. Sie wissen, dass ich kein Lügner bin und gehen sicher fair mit meiner persönlichen Geschichte um.
Wie es weiterging ...
April 2004 Ich verschickte den obenstehenden Bericht zusammen mit jeweils einem persönlichen Brief an einige Mitglieder der Gemeinde Elim und auch an zwei Personen aus der Leitung. Es kam zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Soweit mir bekannt ist, wurde dabei u. a. nach Personen ("Spionen") geforscht, die mir Adressen gegeben hatten.
Einem Noch-Mitglied kündigte ich zuvor meine Briefaktion an, und wurde von ihm daraufhin mit Flüchen bedroht, beschimpft und unter Druck gesetzt. Für die Beschimpfungen hat er sich inzwischen bei mir entschuldigt.
Von insgesamt achtzehn Briefen verweigerten zwei ältere Damen, die auch zu meiner Zeit schon in der Gemeinde waren, die Annahme der Briefe und kommunizieren damit, dass sie mich nicht anhören wollen. Ruth und Ilse stehen bzw. standen beide in finanzieller Beziehung zu JW.
Juni 2004 Dass JW lieblos gegen das jüdische Volk geredet hat, wird mir von einem weiteren Zeugen bestätigt. Diese Aussage gegen die Juden muss JW demnach vor verschiedenen Personen zu unterschiedlicher Zeit formuliert haben.
Dem Beispiel von JW folgend ist nun auch von einem Mitglied Judenfeindlichkeit geäußert worden.
November 2004 Von Gemeindeseite konnte bis heute keine meiner Äußerungen dementiert werden, noch gab es eine Stellungnahme dazu mir gegenüber.
September 2005 JW verlässt Gemeinde Elim in Herne Im Zusammenhang damit wurde aus seinem Umfeld bekannt:
- In Elim war für seinen Fortgang gebetet worden.
- JW ist zu einer großen Belastung geworden für viele.
- JW habe visionär "Hagen" empfangen.
- JW sei von einem Hagener Christen geholt worden.
- JW übernimmt Hagen, denn die Gemeinde dort hat schon mehrere Pastoren verschlissen.
Zuletzt war in Elime für JWs Fortgang gebeten worden. JW sei zu einer zu großen Belastung geworden für viele. Es gibt auch eine Version, in der es heißt, JW habe immer wieder visionär "Hagen" empfangen.
November 2005 Leider fungiert JW unterdes schon in der Hagener Pfingstgemeinde in der Heigarenstrasse als Pastor.
Bericht über eine Flugblattaktion im November 2005
April 2006 Die Freie Christengemeinde Hagen operiert schon seit einigen Monaten mit zwei Homepages. Einmal präsentiert sie JW als Pastor, das andere Mal Herrn Stefan Schwaab. Bis auf die Gemeindeanschrift haben die beiden Sites nichts Gemeinsames, sondern geben so das Bild der bewußten Irreführung der Öffentlichkeit ab.
Die Freie Christengemeinde Hagen e.V. ist offenbar ein "Familienbetrieb". Im Vereinsregister der Stadt Hagen ist sie unter der Nr. 6VR1355 registriert. Der 1. Vorsitzende ist Klaus-Reiner Hermann. Der 2. Vorsitzende ist Horst Hermann.
September 2006 Zwei anonyme Mails der Hagener Gemeinde erreichen cleansed. Sie sind am Mailabsender als Hagener Mails erkennbar, jedoch ist der Inhalt (unsachliche Meckereien) von niemanden unterschrieben worden. In besonderer Weise wird hier erkennbar, dass JW und seine Leute das Licht scheuen, weil sie etwas zu verbergen haben.
November 2006 Alle Homepages wurden entfernt und durch eine neue ersetzt.
Wieviel Segen, Heil und Heilung für den ganzen Leib Christi hätte es bedeutet, wenn JW seine Sünden an den Menschen bekannt hätte, sich in einer Auszeit um Erneuerung seines Glaubens bemüht hätte und dann Versöhnung mit allen angestrebt hätte. Es hätte nur eine kleine vorübergehende Demütigung bedeutet für ihn. Eben die gleiche befreiende Selbstdemütigung, die jeder Christ zulässt, der seine Sünden erkannt hat, sie bekennt und den Weg der Buße mit Werken der Wiedergutmachung einschlägt. Danach wäre der ganze Leib durch sein Verhalten gestärkt und ermutigt gewesen. Er selbst wäre nicht nur völlig wiederhergestellt, sondern wirklich frei geworden.
Frühjahr 2007 Dialog mit dem Präsidium des BFP
Beim fruchtlosen Dialog mit Ingolf Ellßel kam es auch zu einer Gegendarstellung von JW.
Diese haben wir in einem (ebenfalls abgedruckten) Antwortbrief an den BFP bis ins Detail widerlegt. Seine Darstellung zeigt anschaulich, wie sehr er darauf angewiesen ist, mit "Schönweiterzeugen" und sprachlichen Mitteln eine Scheinrealität zu formen, wo ihm echte Beweise und Argumente fehlen.
Herbst 2007 Elim Herne spaltet sich
Nach dem Weggang von JW im September 2005 rückte ein Nachfolger ein, der zusammen mit dem bisherigen ehemaligen Jugendpastor in Elim Herne zusammenarbeitete. Dabei gab es Konflikte. Ilse und Ruth (s.o. April 2004) hatten federführend einen Misstrauensantrag gegen den ehem. Jugendpastor gestellt.
Offenbar durch Intervention des BFP kam es dazu, dass der ehemalige Jugendpastor (an dem ich nie Falschheit im Sinne geistlichem Missbrauchs sah), nun mit dem einem Teil der Mitglieder die Gemeinderäume verließ und eine neue Gemeinde gründete. Der Nachfolger von JW verbleibt mit dem anderen Teil der Mitglieder, JWs Hauptanhängern, in den Elim-Gemeinderäumen. Ihm wird von mindestens zwei Mitgliedern der abgespaltenen Gruppe Lüge vorgeworfen.
Sommer 2008 Sozialwerk am Ende
Das Sozialwerk der Elim-Gemeinde, die Altenpflegestätte Haus Elim, einst von JW mit aufgebaut, geht in Konkurs.