Leserbrief zu Ideas´ Interview mit Peter Wenz

Tim Petersen stellte uns den Leserbrief zur Verfügung:

Nicht kritisch genug

idea hat in dem Interview lediglich die vergleichsweise harmlose Problematik des »Wohlstandsevangeliums« angesprochen. Meines Erachtens hätten jedoch auch folgende Fragen gestellt werden müssen:
1. Laut Reinhard Hempelmann, Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Welt-anschauungsfragen, meint Peter Wenz die alleinige Schlüsselgewalt für den Stuttgarter Raum zu besitzen (Licht und Schatten des Erweckungschristentums, Ausprägungen und Herausforderungen pfingstlich-charismatischer Frömmigkeit, Stuttgart 1998, 5. 75.). Ist diese Aussage wahr?
2. Der Name Peter Wenz fällt häufig auf einer Internetseite über »geistlichen Mißbrauch«. Die Betreiber der Seite haben versucht, mit Herrn Wenz in Dialog zu treten, das Ergebnis fiel sehr dürftig aus.

Wie steht Herr Wenz hierzu?
3. Peter Wenz arbeitet mit Vertretern des Radikalcharismatikertums zusammen. Hierunter zählt beispielsweise auch Ben Rainer Krause, dessen Buch »Der Rufer. Die brave-heart Generation steht auf« von Wenz positiv besprochen wurde. In dem Buch wimmelt es nur so von faschistoider Diktion. So schreibt Krause beispielsweise: »Wir haben es mit einer Generation zu tun, die den Kampf liebt. Ich deute das als prophetisches Bild: Gott hat in diese Generation die Genetik von Gewalttätigkeit hineingelegt. ... Die Veranlagung der jungen Generation zur Gewalttätigkeit wird zwar noch weitgehend vom Feind mißbraucht, aber sie ist nicht grundsätzlich böse.« Ob das in Jesu Sinne ist? Auch hier wäre eine kritische Nachfrage notwendig gewesen. Leider hat idea mit diesem Interview eine Chance zur Klärung der Geister verpaßt und die Radikalisierung des deutschen Evangelikalismus weiter vorangetrieben.
Tim Petersen, 23570 Travemünde