Betrifft Lüge Nr. 7

Lüge


Ich darf Unrecht nur nennen, wenn in meinem Leben schon alles perfekt läuft und ich mit keiner Sünde mehr was zu tun habe.

 

Antworten

Jesaja 58, 6
Ist nicht [vielmehr] das ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Ungerechte Fesseln zu lösen, die Knoten des Joches zu öffnen, gewalttätig Behandelte als Freie zu entlassen und daß ihr jedes Joch zerbrecht?
Lukas 17, 3
Habt acht auf euch selbst: Wenn dein Bruder sündigt, so weise ihn zurecht, und wenn er es bereut, so vergib ihm.

Eine solche Aufstellung ist nicht nur schriftwidrig, sie zeugt auch von der mangelnden Sündenerkenntnis und Demut, ja von maßlosem Stolz im Leben dessen, der solche Behauptungen ausgibt, denn er sagt ja damit nichts anderes, daß er selber "vollkommen" sei und von daher solche Dinge sagen dürfe, was er anderen verwehrt, die nach solchem Diktus nicht so "vollkommen" sind wie er. Es ist zwar richtig, daß man nicht andere lehren soll, während man selber verwerflich, d. h. unbewährt ist (1Kor 9. 27, 2Tim 2. 2 u. a.). Wort und Tat, ja vielmehr noch Wort und Wesen müssen übereinstimmen. Aber das, was uns hier begegnet, ist nichts als gefährlicher Unsinn. Jakobus, der Bruder des Herrn z. B. hat vieles Unrecht beim Namen genannt. Und doch weiß er von sich und anderen zu sagen: "Wir straucheln ALLESAMT (d. h. er eingeschlossen) in Vielem (Ja 3. 2). Auch Paulus, der mit vielen Mißständen zu kämpfen hatte, bekannte, daß in ihm, das ist in seinem Fleische, nichts Gutes wohnt (Rö 7. 18ff). Im Gegensatz zu vielen, die sich heute "Apostel" zu nennen wagen, hielten die Apostel und Briefeschreiber des neuen Testamentes im allgemeinen nichts von sich, dafür aber umso mehr von Christus. (ts)



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