Klassifikation der narzisstischen Persönlichkeitsstörung nach ICD F60.8

Menschen mit narzißtischer Persönlichkeitsstörung tendieren dazu, ihre eigenen Leistungen und Fähigkeiten zu überschätzen. Daher fühlen sich Erkrankte ihren Mitmenschen überlegen und erwarten von ihrer Umwelt übermäßige Anerkennung, Bewunderung oder Rücksichtnahme. Sie werden oftmals nicht zu Unrecht als arrogant und überheblich empfunden. In zwischenmenschlichen Beziehungen zeigt sich oft ein Mangel an Einfühlungsvermögen sowie die Tendenz, den anderen um des eigenen Vorteils willens auszunutzen. Der Aufbau eines Größenselbst dient dazu, die schwache Struktur der eigenen Persönlichkeit schützen. So werden z. B. risikoreiche Beziehungen zu anderen Menschen durch erzwungene Abwertung dieser Personen kontrolliert. Dabei stärken sich die Erkrankten durch starke Selbstidealisierung. Das Bild der eigenen Großartigkeit dient demnach der Kompensation der Identitäts- und Selbstwertzweifel. Menschen mit narzißtischer Persönlichkeitsstörung strengen sich an, ihr idealisiertes Selbstbild zu verwirklichen. Dabei stehen sie unter ständiger Angst, ihr Größenselbst könne zusammenbrechen und die Minderwertigkeit und hilflose Bedürftigkeit ans Tageslicht gelangen.

Quelle:
http://www.btonline.de/krankheiten/persoenlichkeit/pkstoerungen.html


Klassifikation der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) nach DSM

Ein tief greifendes Muster von Großartigkeit (in Fantasie oder Verhalten), Bedürfnis nach Bewunderung und Mangel an Empathie. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und zeigt sich in verschiedenen Situationen. Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein:
  1. hat ein grandioses Gefühl der eigenen Wichtigkeit (übertreibt z.B. die eigenen Leistungen und Talente; erwartet, ohne entsprechende Leistungen als überlegen anerkannt zu werden),
  2. ist stark eingenommen von Fantasie grenzenlosen Erfolgs, Macht, Glanz, Schönheit oder idealer Liebe,
  3. glaubt von sich, „besonders“ und einzigartig zu sein und nur von anderen besonderen Personen (oder Institutionen) verstanden zu werden oder nur mit diesen verkehren zu können,
  4. verlangt nach übermäßiger Bewunderung,
  5. legt ein Anspruchdenken an den Tag, d.h. übertriebenen Erwartungen an eine besonders bevorzugte Behandlung oder automatisches Eingehen auf die eigenen Erwartungen,
  6. ist in zwischenmenschlichen Beziehungen ausbeuterisch, d.h. zieht Nutzen aus Anderen, um eigene Ziele zu erreichen,
  7. zeigt einen Mangel an Empathie: ist nicht willens, die eigenen Gefühle oder Bedürfnisse anderer zu erkennen oder sich mit ihnen zu identifizieren,
  8. ist häufig neidisch auf andere oder glaubt, andere seien neidisch auf ihn/sie,
  9. zeigt arrogante, überhebliche Verhaltensweisen oder Handlungen.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Narzissmus#DSM-IV