Ein Hauskreis in Heilbronn oder Heuchelei unter Christen

Wer sich in den Hauskreis von S. und R. H. im Landkreis Heilbronn begibt, dem fällt sofort das eisige Klima auf, mit dem man empfangen wird.Empfangen? Eigentlich wird man gar nicht empfangen. Jeder, der neu in diesen Kreis kommt, wird erst mal ignoriert. Man tut so, als sei sie oder er gar nicht da.Neulinge? Die will man in diesem Kreis nicht haben.Begrüßt wird man nicht, die Leute, die man sieht, stellen sich gar nicht vor.Sorry, so hatte ich mir einen Hauskreis der evangelischen Kirche nicht vorgestellt!Leute, die neu hergezogen sind und einen evangelischen Hauskreis suchen, werden hier regelrecht aus der evangelischen Kirche vertrieben. Oder, wenn sie Eintritts- oder Wiedereintritts-Gedanken in die evangelische Kirche hegten , ist es damit endgültig vorbei.Der Anlass für mich, diesen Kreis aufzusuchen, war mein Mann. Man solle in einer Ehe viel mit seinem Partner machen. Das habe ich in einem Buch gelesen. Und so ging ich tapfer mit meinem Mann ab August 1998 alle zwei Wochen in diesen Kreis. In diese sektenähnliche Vereinigung eingeschworener Freunde, in der ich nie willkommen war. In der neue Mitglieder generell nie willkommen waren.Mein Mann und ich waren nach unserer standesamtlichen Hochzeit Eindringlinge in dieser fest etablierten Gemeinschaft, die zehn Mitglieder zählte. Man nahm uns gnadenhalber auf, weil wir einen Hauskreis suchten. Der Unterschied war nur: mein Mann kannte diese Leute bereits schon seit vielen Jahren, weil er hier aufgewachsen ist. Für mich waren die Leute neu und unbekannt - und so wollten und sollten sie für mich auch bleiben.Die Gemeinschaft begann um 20 Uhr an einem Samstagabend alle zwei Wochen immer mit einigen Liedern aus einem Liederbuch. Jemand hatte eine Gitarre dabei und spielte. Es wurde viel gesungen. Sechs bis sieben Lieder. Für mich war das jedoch nur Heuchelei, wenn ich daran denke, was an solch einem Abend noch kommen sollte. Dann gab es eine Bibelarbeit. Als mein Mann und ich in diese Gemeinschaft kamen, wurde über Daniel im Alten Testament gesprochen. Die restlichen Themen habe ich vergessen. Sie wurden durch die negativen Erlebnisse, die ich hatte, vollkommen ausgelöscht.Bei der Bibelarbeit konnte man mitmachen und mitreden. Ich fand sie oft gut.Um 22 Uhr genau wurde ein Essen serviert. Das hatte vorwiegend dieselbe Person mitgebracht.Das Essen leitete den schlimmen Teil der Veranstaltung ein. Ich wäre gerne nach Hause gegangen - aber mein Mann war ja noch da. Er wollte unbedingt dabei sein, wenn jetzt über abwesende Leute gelästert wurde.Man tratschte und klatschte und lachte über Leute, die nicht da waren. Hatte man vorher in der Bibelarbeit eine christliche und gute Atmosphäre geschaffen, so war diese mit einem Schlag vorbei.Zu den Leuten, über die man herzog, konnte ich nichts sagen, denn ich kannte diese Leute nicht. Ich war ja neu hierher gezogen.Ich fand diese Unterhaltungen absolut widerlich und redete mit meinem Mann darüber. Er lachte nur und meinte: "Das sind eben Evangelische - was erwartest du!"Wenn Evangelische so waren wie diese Gruppe, dann wollte ich nicht mehr evangelisch werden.Ich wollte eine Gruppe, die christliche Gespräche führte und nicht tratschte. Leute, bei denen man auch SAH, dass sie Christen waren. Durch Klatsch und Tratsch kam und kommt das leider nicht zum Vorschein.Schlimm war, dass diese Lästereien, dieser Klatsch und Tratsch, über abwesende Leute oft bis ein Uhr nachts gingen. Gebetet wurde für die Leute, über die man herzog, nicht. Ich war dann oft sehr müde, und mir machte ein Besuch eines Gottesdienstes am nächsten Tag keine Freude, weil ich an solchen Sonntagen auch noch sehr müde war.Ich fand keinen "Draht" zu dieser Gruppe. Ich saß monatelang nur da während dieser Treffen, geduldet, aber nicht geachtet. Ich sang mit ihnen, aber die christlichen Lieder kamen in meinem Herzen nie an, weil später doch wieder über andere getratscht wurde. Genauso ging es mit der Bibelarbeit. Sie verpuffte irgendwo in meinen Gedanken, weil ich immer froh war, wenn diese Veranstaltung endlich vorbei war und mein Mann und ich nach Hause gingen. Leider wollte mein Mann ja immer bis zum Schluss bleiben.Am 23.12.1998 erfuhr ich, dass ich schwanger war. Unser Leben würde sich grundsätzlich ändern.Nur wenigen Leuten erzählte ich von meiner Schwangerschaft. Natürlich auch meinem Mann. Und ich wollte, dass diese Information nie zu dieser Gruppe käme. Sie hatten mir nichts von sich selbst erzählt, sie hatten sich mir nicht vorgestellt - mein geistliches Leben und ich als Individuum interessierte sie nicht, also hatte sie meine Schwangerschaft auch nicht zu interessieren.Weiterhin ging ich mit meinem Mann alle zwei Wochen in diese Gruppe, die ich immer mehr zu hassen begann.Der "Knall" kam dann im März 1999. Ich hatte meinem Mann das Versprechen abgerungen, die Gruppe schon gegen 23 Uhr zu verlassen. Ich war schwanger, fühlte mich nicht immer gut und wollte bald nach Hause. Mein Mann und ich gingen tatsächlich gegen 23 Uhr - nach etwas Singen und Bibellesen und einem kurzen Essen, gestiftet von B. Die Tratschereien waren für mich wieder lästig gewesen, denn ich wollte solchen Mist nicht hören. Aber immerhin war es um 23 Uhr vorbei.Am nächsten Tag erfuhr ich von meinem Mann, dass in der Gruppe über mich, als wir gegangen waren, "geredet" worden war. Ich wusste deutlich, was das hieß - hatte ich doch diesen Klatsch und Tratsch monatelang angehört - und wie man "hintenrum" Leute verlachte und verspottete. Informationen über meine Schwangerschaft waren gegen meinen Willen in diese Gruppe getragen worden. Es war über mich hergezogen worden, es war gespottet worden über mich und meine Schwangerschaft. Ehrlich, dann hätte man gleich darüber in der Zeitung schreiben können! Diesen Leuten war wirklich nichts heilig! Sie mussten über alles lästern, um Zeit totzuschlagen bis nachts um ein Uhr. Ich war nicht schwanger geworden, damit sich eine solch üble Gruppe darüber hinter meinem Rücken ohne meine Erlaubnis aufgeilen konnte!Und wenn man schon Informationen über Leute in die Welt setzte, dann war es wichtig, die jeweiligen Leute vorher zu fragen, ob man das tun dürfe!Von da an fühlte ich mich verraten, irgendwie geschändet und "ausgezogen".Und von da an besuchte ich diese Gruppe nicht mehr.Ich sprach mit einigen Leuten darüber - und ich wurde von B. bedroht. Wenn ich noch einmal "etwas" über diese Gruppe sagen würde, dann könnte ich "etwas" erleben!Ich habe viel in mich hineingefressen. Dieses Erlebnis hat etwas mit mir gemacht. Zwischen meinem Mann und mir ist daraus ein "Sprich-Nicht-Darüber-"Thema geworden. Denn er liebt diese Gruppe. Wenn die NSA Informationen über andere Menschen klaut, dann findet er das schlimm. Klaut diese Gruppe Informationen über andere Menschen, um sie durch den Schmutz zu ziehen, dann findet er das nicht schlimm. Gewinnt jemand, wie Conchita Wurst, als Travestie-Künstler den Eurovision Song Contest, dann muss man das - laut meinem Mann und Anhängern dieser Gruppe - verachten. Zieht man Informationen über andere hinter deren Rücken durch den Schmutz, um sich zu amüsieren, so ist das laut meinem Mann und dieser Gruppe gut und richtig und christlich.Ehrlich, dieser Umgang mit Information über mich hat vieles in der evangelischen Kirche für mich unglaubwürdig gemacht. Ich habe jahrelang keinen Hauskreis mehr besucht. Ich hatte kein Zutrauen mehr zu Hauskreisen, ich dachte immer, das seien alle Tratschgruppen. Seit 2006 besuche ich einen Hauskreis einer Freikirche.Diesen Hauskreis besuche ich ohne meinen Mann und ohne B. und ohne all die anderen Tratsch-Mitglieder und es gefällt mir gut dort. S. und R.H. meide ich. Wenn ich ihnen begegne, wechsle ich die Straßenseite. So geht das jetzt schon mehr als 15 Jahre.


==Mein Fazit==
Der Hauskreis von S. und R.H. ist kein Hauskreis, sondern eine Gruppe, die Informationen über andere Menschen hinter deren Rücken durch den Schmutz zieht. Eigentlich ist man als Neumitglied dort nicht willkommen - die Gruppe könnte durchaus als "Sekte" bezeichnet werden.Durch den Besuch dieser Gruppe verliert man den Respekt vor anderen Menschen. Die evangelische Kirche wird durch Klatsch und Tratsch in solchen Kreisen "madig" gemacht.Der Besuch eines solchen Hauskreises bringt niemanden geistlich weiter, man macht viel Zeit kaputt.Ich habe gelernt, wieder zu fluchen, und gebrauche vermehrt SchimpfwörterDurch den Besuch solcher Klatsch- und Tratschgruppen wird man innerlich verletzt und traumatisiert - und wenn die Gruppe das geschafft hat, lässt sie solche ehemaligen "Hauskreismitglieder" links liegen. Sie kümmert sich nicht um sie, lässt sie sogar noch bedrohen, dass man - wenn man etwas Negatives über diesen "Hauskreis" sagt - "etwas" erleben könne.Von mir bekommt diese Gruppe 0 Sterne und keine Empfehlung.